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Publikation pub-Fiedler.2024$

Geschlechtsspezifische Differenzierungsprozesse im Studium

Details

Autor:innen:
Fiedler, Isabelle
Titel:
Geschlechtsspezifische Differenzierungsprozesse im Studium
Erscheinungsjahr:
2024
Quellenangabe:
Fiedler, I. (2024). Geschlechtsspezifische Differenzierungsprozesse im Studium [, Hannover : Institutionelles Repositorium der LUH]. DataCite.
DOI:

Abstract

This publication-based dissertation investigates gender-specific disparities in higher education, with a particular focus on students’ academic self-concepts—that is their subjective perception of their academic abilities—and students’ subjective expectations of success. The research is grounded in the observation that, while gender differences in the tertiary education sector have diminished vertically due to the educational expansion, horizontal imbalances between men and women persist. This is primarily evident in gender-specific field-of-study choices. Given that this phenomenon has already been extensively studied in empirical research, the contributions of this dissertation focus on the role of gender as a dimension of inequality in students’ experiences after entering higher education. The research draws on data from the student cohort of the National Educational Panel Study (NEPS) and from the German Student Survey (“Die Studierendenbefragung in Deutschland”) (SiD). The first study examines the extent to which gender differences in academic self-concepts manifest across all fields of study. The findings reveal that, even when controlling for academic performance, female students in all disciplines rate their academic abilities lower than their male counterparts. Comparing students in male-dominated, female-dominated, and gender-mixed fields, it becomes clear that the gender composition in the field of study significantly influences the magnitude of this difference. The more male-dominated a field, the larger the gender gap in students’ academic self-concepts. The second study focuses on students in STEM fields of study (Science, Technology, Engineering, Mathematics). It first examines whether gender composition within these selective fields also influences gender differences in academic self-concepts. Contrary to theoretical expectations, the largest differences are observed in STEM fields with a female proportion exceeding 50 %, while the differences are smaller in male-dominated STEM fields (with less than 30 % female students). Additionally, the study investigates the relationship between students’ academic self-concepts and their likelihood of graduating from a STEM program, while also considering variation in the female proportion within these fields. The analyses reveal that positive academic self-concepts are associated with higher likelihoods of graduating in STEM, regardless of gender and the gender composition in the STEM field of study. The third study investigates the relationship between experienced discrimination in higher education and subjective success expectations among female students. This study aims to determine to what extent gender differences in subjective success expectations, which are lower among female students in all fields of study, can be explained by experiences of discrimination. When comparing male-dominated, female-dominated, and gender-integrated fields, the analyses show that while women in male-dominated fields experience discrimination more frequently, these experiences do not explain the differences in students’ expectations of success in these fields. In contrast, in female-dominated fields, experiences of discrimination are significantly and negatively associated with female students’ expectations of success. The findings of these studies underscore the need for targeted measures to promote equal opportunities and enhance the self-perceptions of women across all fields of study. Die vorliegende publikationsbasierte Dissertation untersucht geschlechtsspezifische Disparitäten im Studium. Der Fokus liegt dabei auf dem akademischen Selbstkonzept – d.h. der subjektiven Wahrnehmung der eigenen akademischen Fähigkeiten – sowie den subjektiven Erfolgserwartungen von Studierenden. Ausgangspunkt der Forschungsarbeiten ist, dass sich im Zuge der Bildungsexpansion geschlechtsspezifische Unterschiede im tertiären Bildungssektor auf vertikaler Ebene reduziert haben, auf horizontaler Ebene aber weiterhin Ungleichgewichte zwischen Männern und Frauen bestehen. Dies äußert sich primär in der geschlechtsspezifischen Studienfachwahl. Da dieses Phänomen bereits in vielen empirischen Arbeiten untersucht wurde, widmen sich die Forschungsbeiträge in dieser Dissertation der Frage, welche Rolle das Geschlecht als Ungleichheitsdimension auch für die Erfahrungen nach dem Übergang in das Studium spielt. Dazu werden zum einen die Daten der Studierendenkohorte des Nationalen Bildungspanels (NEPS) und zum anderen die Daten der Studierendenbefragung in Deutschland (SiD) herangezogen. Der erste Beitrag untersucht, inwieweit geschlechtsspezifische Unterschiede im akademischen Selbstkonzept von Studierenden in allen Fächern auftreten. Die Ergebnisse zeigen, dass unter Kontrolle der Leistungen Studentinnen in allen Fächern ihre akademischen Fähigkeiten niedriger einschätzen als ihre männlichen Kommilitonen. Bei dem Vergleich von Studierenden in männerdominierten, frauendominierten und geschlechtergemischten Fächern zeigt sich, dass die Geschlechterzusammensetzung im Studienfach von Bedeutung für die Größe dieses Unterschiedes ist. Je mehr Männer in einem Fach studieren, desto größer ist der Gender Gap im akademischen Selbstkonzept der Studierenden. Die Analysen des zweiten Beitrags konzentrieren sich auf Studierende in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Es wird zunächst untersucht, ob auch in dieser selektiven Gruppe die Geschlechterzusammensetzung im Studienfach eine Rolle für die geschlechtsspezifischen Unterschiede im akademischen Selbstkonzept der Studierenden spielt. Entgegen den theoretischen Erwartungen zeigen sich die größten Unterschiede in MINT-Fächern mit einem Frauenanteil von über 50 %, während in den männerdominierten MINT-Fächern (mit einem Frauenanteil von weniger als 30 %) die Unterschiede geringer ausfallen. Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen akademischem Selbstkonzept und der Studienabschlusswahrscheinlichkeit der MINT-Studierenden untersucht, wobei ebenfalls Variation hinsichtlich des Frauenanteils im MINT-Fach berücksichtigt wird. Die Analysen ergeben, dass ein positives akademisches Selbstkonzept mit einer höheren Abschlusswahrscheinlichkeit im MINT-Studium zusammenhängt, unabhängig vom Geschlecht und von der Geschlechterzusammensetzung des Studienfachs. Im dritten Beitrag werden die Zusammenhänge zwischen erlebter Diskriminierung im Studium und den subjektiven Studienerfolgserwartungen von weiblichen Studierenden untersucht. Diese Untersuchung zielt darauf ab, herauszufinden, inwieweit sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den subjektiven Erfolgserwartungen, die in allen Studienfächern bei Frauen geringer ausfallen als bei Männern, durch Diskriminierungserfahrungen erklären lassen. In der Gegenüberstellung von männerdominierten, frauendominierten und geschlechtergemischten Fächern zeigen die Analysen, dass Frauen in männerdominierten Studienfächern zwar häufiger Diskriminierung erleben, diese Erfahrungen jedoch nicht dazu beitragen, die Unterschiede in den Studienerfolgserwartungen der Studierenden in diesen Fächern zu erklären. In frauendominierten Fächern hängen Diskriminierungserfahrungen hingegen signifikant negativ mit den Studienerfolgserwartungen der Studentinnen zusammen. Die Ergebnisse der Forschungsbeiträge unterstreichen die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit und Stärkung der Selbstwahrnehmung von Frauen in allen Studienfächern.

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„Die Studierendenbefragung in Deutschland” (2021) ist eine neu konzipierte Studie, die drei bisher separat durchgeführte Studierendenbefragungen integriert (Beuße et al., 2022): die Sozialerhebung (Middendorff et al., 2017; Middendorff & Wallis, 2023),... mehr
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